Team Pokal 2014

Wir schreiben den 01.11.2014. Die letzten Auswirkungen von Halloween sind gerade verdaut, da treffen sich insgesamt 15 Mannschaften aus ganz Deutschland zum großen Team Pokal 2014 in Rüsselsheim und Kelkheim. Es gilt die beste Mannschaft Deutschlands zu ermitteln und alle Teilnehmer sind hoch motiviert.

Der Wettbewerb startet an diesem ersten von zwei Tagen pünktlich um 10:00 Uhr mit den Gruppenspielen. Jedes Team besteht aus drei aktiven Spielern und bei einem Mannschaftsmatch spielt jeder gegen jeden bis eine Mannschaft fünf Siege für sich verbuchen kann. Dabei treffen in Kelkheim zwei Gruppen mit drei bzw. vier Mannschaften und in Rüsselsheim ebenfalls zwei Gruppen – beide mit vier Mannschaften – aufeinander. Jeder der Spielorte kann mit acht Snookertischen aufwarten und auch die lokalen Ausrichter sind bestens gerüstet und engagiert. So wurde für dieses Turnier extra ein Livestream eingerichtet, den die Jungs aus Dresden um Daniel Schneider freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben. Mehr als 600 Zuschauer konnten sich so auch von außerhalb über das aktuelle Geschehen vor Ort informieren.
Während sich in Kelkheim die Mannschaft aus Stuttgart „im Schweinsgalopp“ durch ihre Dreiergruppe spielt und schon vor 14:00 Uhr je einmal mit 5:0 und 5:1 siegreich ist, ziehen sich die einzelnen Spiele in Rüsselsheim ziemlich in die Länge. Mehrere Matches enden 5:3 oder gar 5:4 – das zehrt an den Nerven und dauert schon in der ersten Runde bis zu sechs Stunden. Tief in der Nacht oder schon fast am frühen Morgen erst erlischt das Licht im Club des 1. SC Breakers Rüsselsheim. Letztlich erweisen sich dort die Teams aus Stuttgart, Hamburg, Magdeburg und Schwalbach als für diesen Tag am besten gerüstet und qualifizieren sich für die Finalrunden am folgenden Sonntag. In Kelkheim sind neben Stuttgart auch die Teams aus Dresden, Roth und Heilbronn erfolgreich und dürfen ebenfalls am nächsten Tag noch weiter spielen. Dabei hatten sich gerade die Gastgeber aus Rüsselsheim durchaus Chancen ausgerechnet. Doch das Glück steht ihnen heute nicht zur Seite und sie können nur eine ihrer drei Begegnungen gewinnen.
Am Sonntag wird dann ausschließlich in Rüsselsheim gespielt. Auch an diesem Tag rollen ab 10:00 Uhr vormittags die Kugeln über die grün bezogenen Platten. Von nun an ist jedoch eine Niederlage gleichbedeutend mit dem Ausscheiden aus dem laufenden Wettbewerb. Dabei unterstreicht das Team aus Dresden einmal mehr seine Favoritenrolle, als sie den Konkurrenten aus Heilbronn mit einem klaren 5:0 distanzieren können. Hamburg und Stuttgart haben etwas länger zu tun, sichern sich jedoch beide mit einem 5:2 über Schwalbach bzw. Roth den Einzug ins Halbfinale. Bis zum Schluss spannend ist die Begegnung zwischen Aachen und Magdeburg. Mehrfach wechselt hier die Führung bis das Team vom westlichen Zipfel Nordrhein-Westfalens ein knappes und teilweise wohl glückliches 5:4 schafft.
Dass dies auch Auswirkungen auf den zeitlichen Ablauf hat, konnte nicht ausbleiben und so ist es auch jetzt schon wieder vier Uhr am Nachmittag als das zweite Halbfinale zwischen Stuttgart und Aachen seinen Lauf nimmt. Da waren im anderen zwischen Dresden und Hamburg schon die ersten beiden Einzelbegegnungen beendet.
Dass man auch nach vielen Stunden der hohen Konzentration noch Topleistungen bringen kann, beweist der für Stuttgart spielende Belgier Jurian Heusdens, der sich in seinem zweiten Halbfinalspiel mit einer 79 das höchste Break des Wettbewerbs sichern kann. Seine beiden Erfolge gegen Robert Hilgers und Patrick Liedtke sind denn auch der Grundstein zum Sieg und Einzug ins Finale für die Stuttgarter. Auch seine Mannschaftskollegen Davut und Umut Dikme lassen ihren jeweiligen Gegnern wenig Entfaltungsspielraum und so steht am Ende ein klares 5:0 zu Buche. Damit hat Stuttgart es sogar geschafft, ihr Halbfinale noch vor dem anderen zu beenden. Die Aachener müssen die Heimreise antreten, dürfen jedoch eine Bronzemedaille als zusätzliches Gepäckstück mitnehmen.
Im anderen Halbfinale entwickelt sich das erwartete spannende Duell. Kann Dresden zunächst bis auf 3:1 davon ziehen und hat im Spiel zwischen Jan Utikal und Florian Stiefenhofer auf die letzte Schwarze gar die Möglichkeit auf 4:1 zu erhöhen, geben sich die Hamburger nicht auf und schaffen den Ausgleich. So muss die letzte Runde im Drei gegen Drei die Entscheidung bringen. Es ist ein langer und zäher Kampf, in dem Dresden die Tische als Sieger verlässt und ins Finale einzieht. Die Uhr zeigt hier schon wieder fast auf zehn Uhr abends als die Hamburger ihre lange Heimreise antreten. Auch sie freuen sich über eine Bronzemedaille.
Im Finale legt Jurian Heusdens einmal mehr los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Mit einem Highbreak von 62 Punkten lässt er Daniel Schneider keine Chance und fährt den ersten Sieg ein. Auf den beiden anderen Tischen gibt es für die Akteure mehr zu tun. Und trotz der vorangegangenen Anstrengungen im Halbfinale schaffen Bernhard Schwarze und Jan Utikal gegen Davut und Umut Dikme jeweils einen glatten Sieg. Damit steht es nach der ersten Runde 2:1 für Dresden. Die zweite Runde können die Dresdner zunächst zweimal punkten. Damit steht Stuttgart auf einmal mit dem Rücken an der Wand und Jurian muss gegen Jan unbedingt gewinnen. Im Decider gelingt ihm dies und Stuttgart verkürzt noch einmal auf 2:4. Doch schon das nächste Spiel zwischen Daniel Schneider und Umut Dikme bringt die Entscheidung zu Gunsten des Teams aus Dresden. Sie haben damit den Team Pokal 2014 Snooker gewonnen und dürfen sich mit der Goldmedaille schmücken. Das Team aus Stuttgart zeigt sich als fairer Verlierer, empfängt seine Silbermedaillen und beglückwünscht die Sieger.
Und damit enden zwei lange und anstrengende Tage für die Teams der Ausrichter in Kelkheim und Rüsselsheim. Die Mühen haben sich gelohnt!
-msc - Turnierleiter