Hessenmeisterschaften Snooker 2016 Wienold und Kern setzen sich durch
Am Wochenende vom 16. / 17. April fand beim 1. SC Breakers Rüsselsheim die diesjährigen Hessenmeisterschaften im Snooker der Damen und Herren statt. Es fanden sich 5 Damen und 30 Herren ein um die Beste bzw. den Besten unter sich zu ermitteln. Mit Blick auf die letzten Jahre ist dies in beiden Disziplinen ein Teilnehmerrekord. Beide Wettbewerbe fanden parallel statt, wobei die Damen komplett am Samstag spielten und der Herren-Wettbewerb auch noch den Sonntag einnahm.
Bei den 5 Damen wurde die Hessenmeisterin ermittelt, in dem sie in einer Gruppe jede gegen jede im Modus Best-of-3 spielten. In den ersten 3 Spielen kristallisierten sich Andrea Kern (BC Wiesbaden) und Denise Steinmetz (PBC Phoenix Büttelborn) als die stärksten Spielerinnen heraus. So konnte lediglich Karin Ostertag (1. SC Breakers Rüsselsheim) einen Frame gegen Andrea als auch gegen Denise gewinnen.
Die Teilnehmerinnen mit Landessportwart Snooker Norbert Biedermann, v.l.n.r.:
Karin Ostertag (1. SC Breakers Rüsselsheim), Johanna Steinbach (1. SC Breakers Rüsselsheim), Denise Steinmetz (PBC Phoenix Büttelborn), Conny Teichert (PBC Pool Sharks Ortenberg) und Andrea Kern (BC Wiesbaden)
Damit wurde die letzte Partie zwischen Andrea und Denise die entscheidende um den Hessenmeister-Titel. Ähnlich verhielt es sich im letzten Spiel von Karin Ostertag (1. SC Breakers Rüsselsheim) und Conny Teichert (PBC Pool Sharks Ortenberg). Hier ging es um Platz 3 in der hessischen Snooker-Welt der Damen. Die Fünfte im Bunde war Johanna Steinbach (1. SC Breakers Rüsselsheim). Sie konnte erstmals Turniererfahrung sammeln und zeigte sich begeistert von der freundlichen Atmosphäre und den freundlichen Umgang zwischen den Spielerinnen.
Das Spiel um Platz 3 zwischen Karin und Conny war sehr ausgeglichen. Die Damen konnten immer wieder abwechselnd Punkte für sich verzeichnen und teilten sich so die ersten beiden Frames. Im Decider ging es auch lange Zeit ausgeglichen zu, doch am Ende konnte sich Karin auf Schwarz durchsetzen und sicherte sich den 3. Platz. Im Spiel zwischen Andrea und Denise hatte schnell Andrea die Oberhand gewonnen. Sie konnte Denise immer wieder durch gute Safeties unter Druck setzen. Andrea gewann mit ihrer sicheren Spielweise die beiden Frames und ist damit die neue Hessenmeisterin 2016. Herzlichen Glückwunsch!
v.l.nr: Andrea Kern (1. Platz) mit Denise Steinmetz (2. Platz) und mit Karin Ostertag (3. Platz)
Herren
Kommen wir zu den Herren. Bei 30 angetretenen Spielern aus 8 Vereinen (1. SC Breakers Rüsselsheim, BC Frankfurt 1912 e.V., BSV Bad Homburg e.V., BV Mörfelden-Walldorf, BV Schierstein, PBC Dreieich-Sprendlingen, PBC Gießen 1986, TV 1876 e.V. DA-Eberstadt) ist ein anderer Spielmodus notwendig. Gespielt wurde am Samstag zuerst eine Gruppenphase mit 8 Gruppen, wo sich jeweils die Gruppenersten und Gruppenzweiten für die Endrunde qualifizieren konnte. In den Gruppen und im Achtelfinale wurde Best-of-3 gespielt, anschließend ging es Best-of-5 weiter.
In der Gruppenphase zeigten sich neben Vorjahressieger Richard Wienold (1. SC Breakers Rüsselsheim) auch seine Vereinskameraden Ernst Seckes, Wojciech Pastor und Patrick Dauscher gut aufgelegt. Wojciech legte in seinen Gruppenspielen eine 30 und eine 50 auf den Tisch und Ernst war in seinem zweiten Gruppenspiel gegen Patrick Dauscher auf Century-Break-Kurs (d.h. mehr als 100 Punkte in einer Aufnahme). Er verschoss dann aber die letzte Schwarze vor dem Spiel auf die Farben und musste sich so „lediglich“ mit einem 71er Break zufriedengeben, was gleichzeitig das Turnier – High Break ist. Herzlichen Glückwunsch. Auch Spieler, die nicht für Rüsselsheim spielen können höhere Breaks schießen, wie beispielsweise Rolf Mahr (PBC Gießen) mit einer 31 gegen Maximilian Naneder (BC Frankfurt) bewies.
Die Finalisten im Herren-Wettbewerb v.l.n.r: Markus Schwarz (PBC Dreieich-Sprendlingen), Marco Straub (BV Schierstein), Marlin Köhler (BV Mörfelden-Walldorf), Rolf Mahr (PBC Gießen), Ernst Seckes (1. SC Breakers Rüsselsheim), Valentin Rauch (BSV Bad Homburg), Kim Kurz (1. SC Breakers Rüsselsheim), Sebastian Kuhl (1. SC Breakers Rüsselsheim), Thomas Spamer (1. SC Breakers Rüsselsheim), Dominik Leiter (TV 1876 DA-Eberstadt), Sebastian Mohri (1. SC Breakers Rüsselsheim), Richard Wienold (1. SC Breakers Rüsselsheim), Wojciech Pastor (1. SC Breakers Rüsselsheim), Michael Heeger (1. SC Breakers Rüsselsheim), Patrick Dauscher (1. SC Breakers Rüsselsheim), Peter Schäfer (1. SC Breakers Rüsselsheim), Norbert Biedermann
Am Sonntagmorgen startete das Achtelfinale. Dafür qualifizierten sich mit 10 der 12 gestarteten Spieler der Breakers, was kein überraschendes Bild ist, schließlich sind sie der einzige reine Snookerverein in Hessen. Doch auch 6 Spieler anderer Vereine setzten sich in der Gruppenphase durch. Davon qualifizierten sich mit Marco Straub (BV Schierstein) und Marlin Köhler (BV Mörfelden-Walldorf) auch zwei Spieler für das Viertelfinale.
Marco Straub traf dort auf Richard Wienold. Richard konnte hier seine Stärken ausspielen und ließ Marco wenig liegen, unterstrich dies mit einem 31er Break und entschied das Match mit 3:0 deutlich für sich. Ganz anders verlief das Match zwischen Marlin Köhler und Ernst Seckes. Letzterer zeigte am Vortag, dass er sehr genau weiß, wie man die Bälle versenkt, doch Marlin ließ sich davon nicht beirren. Er setzte Ernst immer wieder unter Druck und holte die entscheidenden Punkte. Am Ende stand es 3:0 für Marlin und der Mörfelden-Walldorfer war weiter. In den weiteren Spielen des Viertelfinals setzet sich Michael Heeger gegen Sebastian Kuhl und Patrick Dauscher gegen Wojciech Pastor (alle Rüsselsheim) durch. Ab dieser Runde wurden die Spieler unterstützt durch die Schiedsrichter Holger Bühler, Erich Oltmanns und Michael Schäfer. Vielen Dank für euren Einsatz!
Das Halbfinale bot mit Dauscher gegen Heeger und Köhler gegen Wienold zwei sehr spannende Begegnungen. In der Partie Köhler gegen Wienold war erst Wienold der stärkere Spieler und holte sich die ersten 2 Frames. Marlin Köhler ließ sich nicht lumpen, hielt gegen und holte sich die nächsten beiden Frames, so dass es zum Decider kam. In diesem Frame begann Marlin stark und setzte Richard mit einem 40er Break stark unter Druck. Der Rüsselsheimer konnte diesem Druck standhalten und kämpfe sich nach und nach heran, bis es schließlich zum Show-Down auf Schwarz kam. Hier zeigte Richard die stärkeren Nerven und zog ins Finale ein.
Auch das zweite Halbfinale zwischen Patrick Dauscher und Michael Heeger bot Snooker auf hohem Niveau. Patrick sicherte sich die ersten beiden Frames, so dass Michael im dritten Frame unter Zugzwang war. Dieser Frame lief recht ausgeglichen und auf die letzte Rote war Patrick 4 Punkte vorn. Hier legte Michael nun einen knackigen Snooker, welcher über eine Band hätte gelöst werden können. Patrick versuchte aber die Lösung über 2 Banden und verfehlte den Objektball immer wieder knapp. In der Summe verlor er so mehr als 35 Punkte und rutschte so in Rückstand. Michael erhielt schließlich die Chance die letzte Rote zu lochen und gewann dann auch den Frame. Für eine Wende im Spiel reichte es nicht und Patrick holte sich den vierten Frame der Partie mit einem 35er Break und gewann so mit 3:1.
Die besten 4 Hessischen Snooker-Spieler mit Schiedsrichter v.l.n.r.:
Holger Bühler, Marlin Köhler, Richard Wienold, Patrick Dauscher, Michael Heeger, Michael Schäfer
Im Spiel um Platz 3 kam es damit zur Begegnung Marlin Köhler gegen Michael Heeger. Es entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie. Den ersten Frame holt sich Michael und den nächsten Marlin, so dass es der Decider richten musste. Auch hier ging es ausgeglichen weiter ohne, dass ein klarer Favorit erkennbar war. Schließlich erzwang Michael eine Respotted-Black. In dieser Situation konnte er seine Erfahrung ausspielen und holte gegen Marlin den Frame und damit auch das Match.
Der dritte und vierte Platz: Michael Heeger (l) und Marlin Köhler
Im Finale zwischen Richard und Patrick ging es über 7 Frames und es ging ebenfalls eng zu. Man merkte den Spielern die zwei Tage Snooker-Wettbewerb an. Die Frames waren durch viele Fehler geprägt und so kam es auch nicht mehr zu höheren Breaks. Die ersten vier Frames wurden im Wechsel vergeben, so dass es 2:2 stand. Dann konnte sich immer mehr Richard die Oberhand erkämpfen und holte neben den Roten auch immer wieder konsequent die Farben und schickte somit Patrick immer wieder in Rückstand. Das Ergebnis war der Gewinn der Frames 5 und 6 und somit ist Richard der Hessenmeister Herren 2016. Herzlichen Glückwunsch an dich Richard, aber auch an alle anderen Teilnehmer zu ihren erreichten Leistungen!
Der Hessenmeister 2016 Richard Wienold (l.) mit dem Zweitplatzierten Patrick Dauscher (m.) und Schiedsrichter Michael Schäfer
Damit haben die Breakers erneut ihre herausragende Stellung im hessischen Snooker unter Beweis gestellt und sich die ersten 3 Plätze geholt. Aber mit Marlin Köhler auf dem vierten Platz zeigt sich, dass es auch für Spieler anderer Vereine Chancen gibt im Snooker vorne mitzuspielen. Richard ist mit seinem Sieg für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert, welche voraussichtlich im November in Bad Wildungen ausgespielt werden.